

Der vierte Coronavirus-Impfstoff, Sputnik Light, wurde in Russland registriert. Im Gegensatz zu Sputnik V besteht der neue Impfstoff nur aus einer Komponente. Der Registrierungseintrag erschien im staatlichen Arzneimittelregister.
Im Jahr 2020 wurde der Zweikomponenten-Impfstoff Sputnik V der erste registrierte Coronavirus-Impfstoff in Russland (und weltweit). Es basiert auf einem rekombinanten Adenovirus, das das S-Protein des Coronavirus trägt. Die Impfung mit "Sputnik V" beinhaltet die Einführung von zwei Komponenten: Die Serotypen des Adenovirus unterscheiden sich. Die erste Dosis des Impfstoffs verwendet 26 Serotypen, die zweite verwendet 5.
Sputnik Light, das im Januar mit klinischen Studien begann, besteht nur aus der ersten Komponente, die auf dem 26. Serotyp des Adenovirus basiert. Registrierungsinformationen erschienen im staatlichen Arzneimittelregister. Die veröffentlichten Anweisungen für das Medikament weisen darauf hin, dass es "auf der Grundlage begrenzter klinischer Daten" zusammengestellt wurde und sich noch ändern kann. Der neue Impfstoff enthält die gleiche Anzahl viraler Partikel wie der erste Bestandteil seines Vorgängers – (1,0 ± 0,5) × 1011 pro Dosis. Während Daten aus klinischen Studien des Impfstoffs nicht verfügbar sind, kann man sich auf die veröffentlichten Ergebnisse der dritten Phase der Sputnik-V-Studien konzentrieren: Allein die Wirksamkeit der ersten Komponente des Impfstoffs betrug 73-86 Prozent. Gleichzeitig weisen die Anweisungen für "Sputnik Light" darauf hin, dass am 28. Tag nach der Verabreichung des Arzneimittels bei 96, 88 Prozent der an den Tests teilnehmenden Freiwilligen eine Serokonversion (das Auftreten spezifischer Antikörper) registriert wurde. In der Anleitung wird auch die Bildung einer zellulären Immunität bei 100 Prozent der Freiwilligen angegeben. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass diese Form der Impfung auch bei Personen angewendet werden kann, die bereits eine Coronavirus-Infektion erlitten haben, nachdem ihr Antikörpertiter gesunken ist. Die Entwickler erinnern jedoch daran, dass der schützende Antikörpertiter sowie die Dauer des Schutzes noch unbekannt sind.
Laut Gesundheitsminister Mikhail Murashko ist Sputnik V nach wie vor ein vorrangiger Impfstoff zur Bildung einer stabilen Immunität und kann auch bei Menschen über 60 Jahren angewendet werden. "Sputnik Light" wird einem anderen Zweck dienen: Es soll in kurzer Zeit eine Bevölkerungsimmunität bilden.
Zuvor hielt die brasilianische Aufsichtsbehörde ANVISA den russischen Sputnik-V-Impfstoff für nicht sicher genug. Ist das so und ob die Befürchtungen der brasilianischen Beamten berechtigt sind, erfuhr die Redaktion von N+1 in dem Artikel "Replikanten sind da: Wie der russische Impfstoff "Sputnik V" die brasilianische Aufsichtsbehörde erschreckt hat."