ExoMars Wurde Um Zwei Jahre Verschoben. Auch Wegen Coronavirus

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Video: Leben auf dem Mars: Mission “ExoMars” wegen Corona dieses Jahr geplatzt! 2023, März
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Anonim
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Russische und europäische Entwickler haben beschlossen, den Start der gemeinsamen wissenschaftlichen Mission „ExoMars“um zwei Jahre – bis 2022 – zu verschieben. Dies ist die zweite Verschiebung des ursprünglich für 2018 geplanten Starts. Grund für die Verschiebung war laut Roskosmos die Notwendigkeit zusätzlicher Tests, die die volle Einsatzbereitschaft aller Systeme des Rovers und der Landeplattform bestätigen sollen. Gründe für die Verschiebung sind unter anderem die Coronavirus-Pandemie, die sich negativ auf die Entwicklung des Projekts auswirkt.

Nach Angaben der European Space Agency werden im Rahmen zusätzlicher Tests zum ExoMars-Projekt die Software des Raumfahrzeugs und des Rovers sowie deren Hauptkomponenten und Baugruppen getestet. Die Agentur bestätigte auch, dass sich die sich verschlechternde epidemiologische Situation in Europa negativ auf den Zeitplan des Projekts ausgewirkt hat.

Nach dem von den Entwicklern genehmigten neuen Zeitplan werden der Rover und die Landeplattform im August - September 2022 in Betrieb genommen. Laut Roskosmos wurde dieser Zeitraum unter Berücksichtigung der ballistischen Bedingungen gewählt, die alle zwei Jahre im Rahmen von zwei Start-„Fenstern“Starts zum Mars ermöglichen. Die Dauer jedes "Fensters" beträgt 10 Tage.

Roscosmos und die Europäische Weltraumorganisation setzen seit 2012 das Gemeinschaftsprojekt ExoMars um. Das Hauptziel der Mission ist herauszufinden, ob Leben auf dem Mars existiert hat und ob es dort jetzt existieren kann. Das Programm ist in zwei Phasen unterteilt, von denen die erste im Jahr 2016 durchgeführt wurde, als die Station ExoMars-2016 zum Mars gestartet wurde. Es bestand aus dem wissenschaftlichen Orbiter Trace Gas Orbiter (TGO) und dem Demolander Schiaparelli, der während der Landung aufgrund eines Softwarefehlers abstürzte.

Die zweite Phase der ExoMars-Mission war ursprünglich für 2018 geplant, der Start wurde dann aber auf 2020 verschoben. Als Teil der zweiten Stufe wird die Trägerrakete Proton-M ein Flugmodul ins All bringen. Er wird ein Landemodul mit einer autonomen wissenschaftlichen Station "Kazachok" und dem Rover "Rosalind Franklin" zum Mars liefern müssen. Nach aktuellem Plan sollen die Geräte auf der Oksia-Ebene auf der Nordhalbkugel des Mars eingesetzt werden, wo es trockene Kanäle gibt.

„Die Hardware war eigentlich komplett fertig, aber aufgrund der Tatsache, dass es sowohl beim Fallschirmsystem als auch bei der Landeplattform einige Probleme gab, ist es leider nicht möglich, den vollständigen Zyklus aller Tests rechtzeitig abzuschließen. Man könnte das Risiko eingehen und unvollständig getestete Geräte zum Mars schicken, aber angesichts der jüngsten Ausfälle - das sind Phobos-Grunt und Schiaparelli - wäre es dumm, diese Fehler zu wiederholen."

Lesen Sie hier den Kommentar von einem der Missionsleiter. Zuvor war bekannt geworden, dass Roskosmos-Spezialisten festgestellt haben, dass zwei Proton-M-Trägerraketen mit defekten Schrauben zusammengebaut wurden - die Befestigungselemente waren überhitzt und verloren an Festigkeit. Einer dieser Protons-M sollte im Juli 2020 im Rahmen der ExoMars-Mission starten. Die zweite "Proton" sollte im März dieses Jahres zwei Telekommunikationssatelliten "Express-80" und "Express-103" in eine geostationäre Umlaufbahn bringen. Es dauert ungefähr 45 Tage, um alle defekten Bolzen an den Raketen vollständig zu ersetzen.

Ob die Entdeckung fehlerhafter Elemente im Design der schweren Proton-M-Trägerraketen und die Notwendigkeit, diese zu ersetzen, ein weiterer Grund für die Verschiebung der zweiten Stufe der ExoMars-Mission waren, gaben die Entwickler nicht an.

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