

Die Schiaparelli-Sonde ist nach Berechnungen des Missionsteams um 17:42 Uhr in die obere Atmosphäre des Mars eingedrungen. Um 17:48 Uhr Moskauer Zeit sollte das Fahrzeug auf der Oberfläche des Roten Planeten landen. Der Eintritt in die obere Atmosphäre wird durch den Verlust des Signals von Schiaparelli mit dem GMRT (Giant Metrewave Radio Telescope) bestätigt.
Bremsen und Landen erfolgen wie folgt. In der ersten Stufe wird das Gerät Reibung gegen die Atmosphäre verwenden, wodurch seine Geschwindigkeit von 21.000 Stundenkilometern auf 1700 Stundenkilometer reduziert wird. Danach wird bei etwa 11 Kilometern ein Fallschirm abgeworfen. Auf der letzten Sinkflugstufe öffnet sich bei einer Geschwindigkeit von 250 Stundenkilometern die Kapsel, in der sich die Sonde selbst befindet, und die Düsentriebwerke werden auf der verbleibenden Strecke gebremst.
Am 16. Oktober trennte sich Schiaparelli vom Trace Gas Orbiter. Nach der Landung fungiert das Gerät als Miniatur-Wetterstation und überträgt Daten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit auf dem Mars zur Erde. Außerdem wird Schiaparelli die ersten Messungen elektrischer Felder auf dem Roten Planeten durchführen – Wissenschaftler hoffen, damit die Mechanismen von Staubstürmen besser verstehen zu können. Insgesamt wird das Gerät zwei bis acht Tage auf dem Planeten arbeiten.
Die Hauptaufgabe von Schiaparelli besteht darin, die Landung auf dem Mars zu üben. Im Jahr 2020 werden diese Daten bei der Landung eines Rovers auf dem Roten Planeten berücksichtigt, der nach Lebensspuren suchen soll.
ExoMars ist eine gemeinsame Mission der Europäischen Weltraumorganisation und Roscosmos. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Spuren von Leben auf dem Mars zu finden. Im Rahmen der Mission ist geplant, 2016 und 2020 zwei Fahrzeuggruppen zu entsenden. Das erste Sondenpaar ist der Schiaparelli und der Trace Gas Orbiter.