

Der russische Forschungs- und Produktionsverbund StarLine hat ein eigenes unbemanntes Fahrzeug auf Basis des Skoda Superb ausgiebig getestet. Laut einer Mitteilung des Unternehmens, die die Redaktion von N+1 bei den Tests erhielt, legte das Auto fast vollständig autonom 2.500 Kilometer von St. Petersburg nach Kasan zurück. Welche Distanz das Auto im autonomen Modus genau zurückgelegt hat, ist nicht angegeben. In allen Städten, die das Auto passierte, organisierten die Entwickler kurze Testläufe für alle.
Das unbemannte Fahrzeug „StarLine“beteiligt sich an einem Großprojekt von „Rosavtodor“zur Erprobung autonomer Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen. Das Projekt wurde "Caravan" genannt. Das unbemannte Fahrzeug „StarLine“verfügt über die dritte Autonomiestufe, d. h. das Auto kann eine vorgegebene Strecke selbstständig befahren, aber der Fahrer muss immer am Steuer sein, um in einer schwierigen Situation zu übernehmen. Das Fahrzeug ist mit einer Stereo- und Monokamera, Radar, Lidar sowie Trägheits- und GPS-Navigationssystemen ausgestattet.
Im Frühjahr 2018 fanden im Rahmen des Caravan-Projekts erste Tests des unbemannten Fahrzeugs StarLine auf öffentlichen Straßen statt. Das Auto fuhr entlang des Abschnitts der Bundesstraße A-290 "Novorossiysk - Kertsch" einschließlich der Krimbrücke. Während der Tests beschleunigte das Auto auf 40 Stundenkilometer. Die durchgeführten Tests wurden als erfolgreich gewertet. An den Tests nahmen neben StarLine auch KamAZ, NAMI, MADI, RIRV und Panorama teil.
Bei ausgedehnten Tests legte das unbemannte StarLine-Fahrzeug 2.500 Kilometer zurück und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf der Autobahn erreichte 80 Stundenkilometer. Unterwegs fuhr das Auto auch auf Feldwegen, die aufgrund fehlender Fahrbahnmarkierungen, klarer Fahrbahnbegrenzungen und Oberflächenunebenheiten als schwieriges Gebiet für selbstfahrende Autos gelten. Für den Fall, dass das Auto auf Straßen ohne Markierungen fuhr, wurde die Bewegung durch GPS-Koordinaten und Trägheitsnavigation in Bezug auf Karten bereitgestellt.
Auf Autobahnen und Straßen mit guter Abdeckung, vorhandener Markierung und Verkehrszeichen fuhr das Auto nur mit dem Einsatz von Kameras und Radar. Bei den als erfolgreich gewerteten Tests stellten die Entwickler mehrere Mängel bei der Bedienung des Autopiloten der Maschine fest. Insbesondere auf einigen Streckenabschnitten hatte das Auto Schwierigkeiten, die Fahrbahnbegrenzungen zu erkennen. Der Autopilot „verlangsamt“sich regelmäßig aufgrund der großen Datenmenge, die während der Bewegung eingeht. Auf kurzen Strecken ist dies bisher nicht aufgefallen.
Im Juni dieses Jahres fuhr ein unbemanntes Fahrzeug der Firma Yandex autonom von Moskau nach Kasan. Dieses Auto legte in 11 Stunden 789 Kilometer zurück. Nach Angaben der Entwickler fuhr das Auto 99 Prozent der Strecke im Autopilot-Modus. Lesen Sie mehr über diese Reise und wie Yandex sein eigenes selbstfahrendes Auto entwickelt in unserem Material "Cautious Driver".