

Deutsche Forscher kommen zu dem Schluss, dass Kinder schon im Vorschulalter zu klatschen beginnen. Der Arbeitsbericht ist im British Journal of Development Psychology veröffentlicht.
Das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig lud Drei- und Fünfjährige zur Teilnahme an dem Experiment ein. Jede Altersgruppe wurde gebeten, mit zwei Puppen zu spielen. Während des Spiels tauschten die Kinder mit ihnen Chips, und es durften mindestens vier Steine für eine Runde geben. Eine der Puppen befolgte diese Regel und die andere betrog, indem sie entweder einen oder sieben Chips gab.
Im Laufe des Experiments spielten einige Kinder mit beiden Puppen, andere mussten sich nach kurzer Kommunikation mit ihrem Vorgänger einen Spielpartner aussuchen.
Es stellte sich heraus, dass Dreijährige nur in 23 Prozent der Fälle über das Verhalten von Puppen sprechen. Werturteile über abwesende Spielpartner (Klatsch) äußerten sich Fünfjährige deutlich freiwilliger – in 54 Prozent der Fälle. Aufgrund mangelnder Forschung zu diesem Thema ging man bisher davon aus, dass Kinder ab etwa zehn Jahren mit dem Tratschen beginnen.
„Daher beginnt Klatsch – ein oft kritisierter Aspekt menschlicher Sozialität – in den frühen Stadien der Entwicklung“, schlossen die Wissenschaftler. Ihrer Meinung nach ist der Gebrauch von Klatsch mit der Entwicklung der Fähigkeit von Kindern verbunden, ihre Aussagen zu begründen.
Zuvor zeigten amerikanische Forscher, dass Klatsch hilft, Beziehungen zu kooperativen Menschen einzugehen und potenzielle Täter zu vermeiden.