ALMA Filmt Explosiven Zusammenstoß Junger Stars

Video: ALMA Filmt Explosiven Zusammenstoß Junger Stars

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Video: ESOcast 101 Light: Stars found in black hole blasts (4K UHD) 2023, Juni
ALMA Filmt Explosiven Zusammenstoß Junger Stars
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Anonim
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Fragment eines zusammengesetzten Bildes basierend auf Daten von ALMA und dem Very Large Telescope. Die Farben des "Feuerwerks" in der Mitte entsprechen unterschiedlichen Dopplerverschiebungen des Kohlenmonoxid-Emissionsbandes.

Astronomen aus den USA, Deutschland und Mexiko haben das ALMA-Radioteleskop-Array verwendet, um die Gas- und Staubströme zu erfassen, die bei der Kollision zweier junger Sterne im Orionnebel ausgestoßen wurden. Laut den Autoren könnte dieses Ereignis die superhellen Infrarot-Flares erklären, die in nahegelegenen Galaxien beobachtet wurden. Die Studie wurde im Astrophysical Journal veröffentlicht und eine Momentaufnahme des Weltraumfeuerwerks auf der Website des Southern European Observatory veröffentlicht.

Verschiedene hochenergetische Ereignisse können Quellen für starke Flares im Weltraum sein. Die bekannten Supernova-Explosionen zum Beispiel sind die letzten Momente im Leben eines Sterns. Röntgen- und Gammastrahleneruptionen sind weniger gut verstanden, aber sie werden oft mit Gezeitenbrüchen und der Absorption von Sternen durch ein Schwarzes Loch in Verbindung gebracht. In einigen Situationen ist das helle Leuchten möglicherweise nicht das Ergebnis der Zerstörung des Sterns, sondern der Verschmelzung oder Kollision zweier Protosterne. Eine ähnliche Veranstaltung wurde von ALMA fotografiert.

Die Autoren der neuen Arbeit untersuchten die Orion-1-Molekularwolke – eine Region intensiver Sternentstehung im Orionnebel. Wissenschaftler interessierten sich für massereiche Protosterne - das Becklin-Neugebauer-Objekt (BN) und die Radioquelle I (Quelle I), die offenbar vor etwa 500 Jahren mit enormen Geschwindigkeiten (29 bzw. 13 Kilometer pro Sekunde) aus der Sternentstehungsregion ausgestoßen wurden. Mit diesem Ereignis ist eine mächtige Explosion verbunden, deren Folgen vom ALMA-Array hätten aufgezeichnet werden sollen.

Wissenschaftler beobachteten einen Bereich im Radioband von 1,3 Millimetern - das entspricht der Emission von Kohlenmonoxid. Die durch die Explosion ausgestoßenen Partikel bewegten sich in verschiedene Richtungen: einige in Richtung Erde, andere - von der Erde. Dies führte zu einer Dopplerverschiebung in den Emissionsspektren einzelner Gasströme. Dank der enormen Auflösung von ALMA haben Astronomen etwa hundert solcher Ströme identifiziert, deren Geschwindigkeit relativ zum Nebel zwischen -150 und +145 Kilometer pro Sekunde variierte.

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Zusammengesetztes Bild der Explosion im optischen und Funkbereich

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Ein Schnappschuss der Explosion im Funkbereich

An der Explosion könnten laut den Forschern gleichzeitig vier Sterne beteiligt sein – neben BN und Quelle I ist dies auch „Quelle n“(Quelle n, vermutlich ein Doppelstern). Der fünfte Kandidat ist ebenfalls bekannt - die IRc4-Infrarotquelle. Eine solche enge Wechselwirkung entsteht durch die hohe Dichte der Gas-Staub-Wolke. Die entstehenden Protosterne sind gravitativ gebunden, was zu ihrer Konvergenz führt. Die Details der Kollision, die stattgefunden hat, bleiben unklar, ebenso wie die Häufigkeit solcher Explosionen im Universum.

Zuvor entdeckten Astronomen aus Spanien und Frankreich ein weiteres ungewöhnliches Beispiel für die Auswirkungen kosmischer Explosionen. Um den Sternhaufen in der Dreiecksgalaxie fanden die Autoren eine "Nistpuppe" aus drei eingebetteten Stoßwellen.

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