
2023 Autor: Bryan Walter | [email protected]. Zuletzt bearbeitet: 2023-05-24 23:09

Pipistrellus kuhlii im Flug.
Israelische Zoologen haben die Theorie widerlegt, dass Fledermäuse die Frequenz ihrer Signale ändern, wenn sie in einer Gruppe jagen. In Proceedings of the Royal Society veröffentlichte Arbeit.
Um zu verstehen, wie Fledermäuse in Anwesenheit mehrerer Signale ihrer Verwandten im Weltraum navigieren, spielten Wissenschaftler zuvor aufgezeichnete Echoortungssignale an Mäusen der Art Pipistrellus kuhlii (Mittelmeerfledermaus) ab. Damit simulierten sie eine für Fledermäuse übliche Situation: Diese Tiere sind sozial und die meisten Arten leben und jagen in großen Herden.
Bisher war unklar, wie Fledermäuse bei der gemeinsamen Jagd Störungen vermeiden: Wissenschaftler gingen davon aus, dass Tiere die Frequenz ihrer Signale ändern, um sie nicht mit denen ihrer Artgenossen zu verwechseln. Die Experimente israelischer Zoologen zeigen jedoch: Bei starkem Weltraumrauschen senden Pipistrellus kuhlii lautere und längere Signale aus, deren Frequenz dennoch praktisch unverändert bleibt. Das heißt, Fledermäuse „schreien“sich einfach an.
Veränderungen der Frequenz von Signalen während der Ortung unter Bedingungen einer großen Anzahl von Individuen sind beispielsweise beim südamerikanischen Fisch Eigenmannia virescens (grünes Messer) bekannt. Diese Fische erzeugen ein elektrisches Feld, mit dessen Hilfe sie sich im Raum orientieren. Gleichzeitig schaffen es die Fische, sich nicht mit Signalen zu "unterbrechen" - sie bestimmen die Strahlungsfrequenz benachbarter Fische und passen ihre Strahlung so an, dass sie sich nicht gegenseitig stören und stören.