Rekordlängster Stamm Von Escherichia Coli Gefunden

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Video: Escherichia coli uropatógena 2023, Juni
Rekordlängster Stamm Von Escherichia Coli Gefunden
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Anonim
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Mikrobiologen haben eine ungewöhnliche mutierte Form von Escherichia coli entdeckt, deren Zellen Hunderte Male größer sind als normale Zellen. Bei ihrer üblichen Dicke erreicht ihre Länge 0,7 Millimeter. Die Beschreibung der Mutante wurde im Journal of Bacteriology veröffentlicht.

Der mutierte Stamm entstand eigentlich durch Zufall: Zunächst suchten die Forscher nach Faktoren, die Bakterien eines anderen Stammes von der Aminosäure Methionin abhängig machen. Dazu führten die Wissenschaftler eine randomisierte Mutagenese durch und fanden unter Bakterien Mikroorganismen mit ungewöhnlicher Zellform, die ohne Methionin wachsen könnten.

Weitere Untersuchungen zeigten, dass sich der neue Stamm, genannt Aal (extrem verlängert, im Englischen auch Aal - "Aal"), praktisch nicht von gewöhnlichen E. coli unterscheidet. Es verlängert sich ungefähr in der gleichen Geschwindigkeit wie normales Wachstum von Escherichia coli, verträgt die gleichen Temperaturen und überlebt die gleichen Bedingungen. Tatsächlich ist der einzige Unterschied des neuen Stammes der geringe Gehalt des FtsZ-Proteins, das an der bakteriellen Zellteilung beteiligt ist. Es ist dieses Protein, das bei der Teilung eine Querscheibe bildet und das Bakterium in zwei Hälften teilt. Gleichzeitig enthält das FtsZ-Proteingen selbst in Bakterien des Aalstamms keine Mutationen - sie traten wahrscheinlich in anderen Genen auf, die mit der Arbeit von FtsZ in Verbindung stehen. Was diese Gene sind und welche Mutationen im Aalstamm aufgetreten sind, haben Wissenschaftler noch nicht festgestellt.

Es sind bereits Mutanten im FtsZ-Gen bekannt, die sich bei steigender Temperatur nicht mehr teilen. Sie bildeten auch längliche Zellen, wurden aber nie so groß - da sie innerhalb weniger Stunden starben. Mutationen des neuen Aalstamms sind laut den Autoren genauer im Sinne einer Fokussierung auf den Teilungsmechanismus, d. h. sie beeinflussen andere wichtige lebenswichtige Prozesse von Bakterien nicht. Wissenschaftler hoffen, dass sich diese langen Bakterienzellen beispielsweise als Nadeln für die gezielte Injektion von Medikamenten in einzelne Zellen verwenden lassen.

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